Uromastyx Ocellata Ocellata und wie ich dazu kam...

Hier kann ich gar nicht so viel schreiben, denn die Erfahrungen mit diesen Tieren sammele ich noch.
Zu meinen Tieren bin ich auf einer Börse gekommen. Eigentlich wollte ich mir Schildkröten kaufen und bin durch die Hallen getigert um mir Schildis anzuschauen.

Bis mich ein Dornschwanzagamenmännchen angeschaut hat.
Es war Liebe auf den ersten Blick.

Ich bat darum mir diese Tier zurückzulegen um schnell Geld zu holen. Man(n) legte diese Tier zurück. Ich sah, wie es für mich auf eine Bank gelegt wurde. Also der Behälter mit dem Tier natürlich. Als ich dann wieder kam, nach ca. 5 Minuten, wurde meine Dornimännchen gerade anderweitig verkauft. Als Pärchen, mit einem Weibchen zusammen. Ich war stinkend sauer auf den Verkäufer und wollte diese Tier wieder haben, da ich mich in dieses Tier verguckt habe.

Es war nichts zu machen. Mit einer Stinkwut im Bauch habe ich mir dann die letzte Dornschwanzagame angeschaut, die dort noch in einem Plastikbehälter stand. Von den Socken gehauen hat mich diese Tier irgendwie nicht. Sie war nicht so schön bunt wie das Männchen. Aber was kann denn dieses Tier dafür, daß die Farbe nicht so kräftig war ??
Um mich wieder einigermaßen gütig zu stimmen, bot man mir das Mädel zu einem günstigeren Preis an. 
Ob mich das wohl interessierte ?!?! Nicht die Bohne, aber ich nahm meine "Urmel" dann doch mit. Unter anderem auch noch einen Platypholis Fasciata Tanzania. Zu dem Tier komme ich aber auf einer anderen Seite.

Also, meine Schildkröten waren vergessen.

Nun hatte ich meine erste Dornschwanzagame. Über ein Terri habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Ich hatte Zuhause noch ein 70 cm Becken und die kleine mußte eh erst in Quarantäne. Kein Tier kommt bei mir ohne Quarantänezeit in ein endgültiges Becken. Während der Quarantänezeit hatte ich dann Zeit das neue Terri einzurichten.
Aber wie ??

Ich hatte mir von der Börse diverse Bücher mitgebracht und sie auch gelesen. Mir war klar, daß es ein sehr großes Terri sein mußte. Aber Größe ist relativ. Welche Größe sollte es sein ?
Ich habe von einer Grundfläche von 1,5 m x 0,60 m gehört. Das Terri, welches ich aber noch hatte, war nur 1m x 0,60 m.
Vier Wochen hatte ich also Zeit mich schlau zu machen und um ein Terri zu besorgen.
Bei einer anderen Börse sah ich dann ein Terri. Aus Kunststoffplatten, ganz genau aus Vorexplatten. 1,5 m x 0,60 m x 0,60 m war es und supergünstig.
Eine Leuchtstoffröhre war drin, ein Strahler und eine beschichtete Rückwand und leicht ist es. Wir konnte es also bequem zu zweit zum Auto bringen. Gut das wir einen Kombi haben !

Das waren alles Zufälle, wie es sie sonst nicht gibt.

Zu Hause angekommen, hat das Terri erstmal eine Grundreinigung bekommen. Inklusive Desinfektion, denn wer weiß schon, was da vorher drin war ??!! 
Als es dann trocken war, habe ich es Probelaufen lassen, damit ich herausbekomme, wie die Wärmeentwicklung ist. Für eine Dornschwanzagame nicht weltbewegend, denn sie lebt in der Wüste und dort ist es bekanntlich etwas wärmer als bei uns. Unter dem Strahler waren gerade mal 30°C.
Nun denn, erst mal mußte es reichen.

Über das Internet habe ich dann Kontakt zu Dornschwanzhaltern geknüpft und mehr über diese Tiere erfahren. Ich habe die Leute, vor allen Dingen einen (DANKE MANNE)
oft per Email genervt. Bis ich heraus hatte, wie ich am besten den Bodengrund gestalte.
Mit einem Sand-Lehmgemisch. Es soll hart sein, aber auch grabfähig. 
Wie macht man das denn und wo bekommt man das her? 
Aus einer Sandkuhle zum Beispiel.
Wir haben hier in der Nähe einen großen Baggersee aus dem Sand gefördert wird, aber meine Zeit war zu knapp, dort hinzugehen, um Lehm zu suchen.
Ich habe also erst einmal Aquariensand in das Terri getan. Knapp 100 kg gingen da rein. War das eine Ackerei !!! Ich habe extra darauf geachtet, daß es kein Quarzsand ist, denn der hat scharfe Kanten und macht die Füße der Tiere kaputt.

Quarzsand ist feingeriebenes Glas.
Vielleicht erklärt dieses einiges.
hat man mir erzählt

Also einen Bodengrund hatte ich für meine Urmel. 
Zwar nichts festes, aber wühlen konnte sie darin schon. Ein paar Korkröhren, eine Wasserschale und eine Tonhöhle rundeten das Bild im Terri ab.
Ich hatte noch ein Heizkabel übrig und habe es mit in den Sand gelegt, damit der Boden wenigstens etwas wärmer war.
Ich habe dann meine Dorni in das Terri gesetzt.
Hat sie eigentlich mit Absicht das Kabel immer nach oben gewühlt ?!?

Das gefiel mir aber alles nicht so. Irgendetwas fehlte dort. Nach nochmaligem Lesen des Buches "Dornschwanzagamen" von Thomas Wilms fiel mir auf, das man Dornis auch mit mehren Tieren in einem Terri halten kann. Nur Männchen untereinander sind unverträglich.
Aber wo kriege ich noch 2 Tiere her?
Da ich ein Weibchen hatte, wollte ich 1.1 , also ein Weibchen und ein Männchen mit zu meiner Dorni setzen.
In einem Geschäft in meiner Nähe wurden gerade welche angeboten und ich fuhr hin.

Erst habe ich mir nur ein Männchen dazu geholt. Es ist größer als meine "Kleine". Sieht gut aus und hat eine Farbe....!(Nachtrag am 19.12.2000:Leider ist dieses Tier am 17.12.an Nierengicht verstorben)
Nach ca. einer Stunde bin ich dann noch mal losgefahren und habe mir noch ein Weibchen dazu geholt. Obwohl ich bis heute noch nicht ganz genau weiß, ob es wirklich ein Weibchen ist. Sie, die beiden neuen, haben sich kräftig angenickt und das sollen eigentlich nur Männchen machen. Aber andererseits liegen alle zusammen.
Zwischenzeitig habe ich noch einen Heizstein in das Terri getan und der wurde dankend angenommen. Alle drei liegen dort drauf. Manches Mal übereinander gestapelt und manches Mal nebeneinander. Daran,  an der Liegeordnung, hat sich bis heute nichts geändert. Ob es doch 1.2(1 Männchen/2 Weibchen) sind ?

Ich hatte schon viel Unterstützung dieses herauszubekommen, aber ....
Da gibt es Prefemoralporen an der Unterseite in der Höhe der Kloake. Sie reichen von einem Bein bis zum anderen. Bei den Männchen sind sie ausgeprägter als bei den Weibchen. Jedesmal, wenn ich mir die Dornis anschaue, sehen die Poren anders aus.
Nur beim eigentlichen Männchen sind sie immer gleich stark ausgeprägt.

Na ja, solange alle drei friedlich zusammen leben, werde ich sie nicht trennen. Sollten die Männchen anfangen zu kämpfen, bleibt mir nichts anderes übrig, als beide zu trennen. Diese Kämpfe könnten tödlich für einen der Kampfhähne sein und dieses will ich den Tieren nicht zumuten. Auch könnte einer der Unterlegene sein, fühlt sich als schwächeres Glied und stellt das Fressen ein. Er resigniert nur noch und verkümmert so.

Ich kann nur jedem raten...beobachten was das Zeug hält und jede Veränderung versuchen wahrzunehmen.

Bis ich die Eigenarten meiner Tiere kannte, war mir der beste Film im Fernseher egal. Fernsehen war für mich ....vor dem Terri liegen und meine Tiere beobachten.
Ich kann auch die Leute nicht verstehen, die sich Tiere kaufen, sie in ein Terri tun und nicht beobachten, wie sich das Tier verhält.

So, nun hatte ich also drei von den Dornis und immer noch Sand im Terri.
Draußen war das Wetter schön, mein Sohn war da und ab zum See. Erst mal mit dem Fahrrad rumgefahren, ob nicht irgendwo eine Stelle mit Lehm zusehen ist. Fehlanzeige..dachte ich...aber da...was war  das ???
Da muß ein Baufahrzeug einen Berg raufgefahren sein, denn in der Reifenspur war Lehm zu sehen.
Ziemlich bewachsen der Hügel oben drauf, aber unten wuchs so gut wie nichts.
Habe ich doch einen Spaten vergessen !!! Egal, wozu hat man denn die Hände.
Nun haben wir angefangen den Lehm auszugraben. Er lag nicht etwa oben drauf??
Nein, er war etwas tiefer im Erdreich. Buddeln, buddeln, buddeln....

Klümpchen für Klümpchen ab in die Tüte. Am Schluß waren es wohl so 30 kg die wir zusammengesucht hatten. Ausgesehen haben wir natürlich wie die Dreckschweine !
Auf der Terrasse haben wir dann versucht aus dem Lehm einen Berg mit Höhle zu formen. Der Berg war fertig und die Höhle auch, aber wie bekommt man das Teil in das Terri ?? Gar nicht, denn es zerbricht, sobald man es hoch hebt.

Ich hatte keine Lust mehr und habe den Lehm erstmal liegen gelassen. Drei Wochen später hatte ich dann die nötige Ruhe und Lust an den Lehm noch mal heranzugehen.
Ich nahm einen größeren Behälter und tat den Lehm dort rein. Nach und nach aber, denn ich  habe zwischendurch immer wieder Wasser zugeschüttet, damit der Lehm flüssig wurde. Gerade so, daß der Lehm durch die Finger flutschte. Flüssig war er jetzt.
Ich bin dann ans Terri gegangen und habe den Sand herausgeholt. Die Hälfte des Terris war leer. Die Dornis haben sich in der Zeit unter der Höhle verkrochen. Ich habe sie nicht herausbekommen, denn sie verkeilten sich durch "Aufblasen" des Körpers in der Höhle. Weh tun wollte ich ihnen auch nicht, also ließ ich sie im Terri.

Den Sand habe ich dann nach und nach in die Lehmpampe geschüttet und immer kräftig mit den Händen durchgemischt. Solange, bis man das Gemisch drücken konnte, ohne das Wasser herauslief.

Das waren dann schon einige Kilos die ich in einem Eimer in das Terri brachte. Dort formte ich dann gleich "Berge", Plattformen und Höhlen. Die Steinhöhle habe ich mit in das neue Gelände integriert und das Heizkabel auch. Als ich fertig war, sah alles ganz toll aus. Über die Luftfeuchtigkeit, die dann im Terri herrschte, brauche ich wohl nichts zu schreiben.
Ich habe nur gehofft, daß das alles am nächsten morgen noch genauso aussieht.
Geschafft von dem Ganzen bin ich erstmal in die Wanne gestiegen.
Als ich dann wieder in das Wohnzimmer kam, sah ich, wie ein Dorni schon in einer Höhle verschwunden war. Oh Gott, hoffentlich klebt sie nicht am Lehm fest. Sie wird schon wissen, was sie tut.

Am anderen Tag war alles schon etwas trockener und fester, aber die Dornis haben es schon ausgenutzt, daß man in dem Gemisch buddeln kann. Die Höhlen wurden vergrößert.

Die Dornis sahen aus, wie kleine Dreckspatzen. Sie hatten überall am Körper feinen Lehmstaub, der auch nach ein paar Tagen nicht wegging. Da der Lehm im Terri schon durchgetrocknet war, habe ich erstmal die Dornis gebadet, damit sie wieder ihre normale Farbe bekommen.

Mittlerer Weile sind Wochen vergangen und die drei fühlen sich anscheinend sehr wohl.
Bis auf einmal, da habe ich gemerkt, daß irgendetwas nicht stimmte. Tatsächlich, daß Heizkabel war kaputt und die Wärme im Terri ist merklich zurückgegangen.
Wie ersetze ich aber ein Kabel, welches in Lehm eingelassen ist ??
Gar nicht !! Abschneiden und neue Wärmequelle bauen.

Ich los zum Baumarkt, eine Fassung gekauft die auch einen 80 W Strahler aushält. Dazu eine 60 W Strahler und Kabel. Ab nach Hause und eingebaut damit. Schon war der Heizstein uninteressant geworden. Sie lagen nur noch unter dem Strahler. Aber ihre Farbe kam nicht so richtig zur Geltung. War es doch noch zu kalt ??

Ich hatte im Garten noch Schieferplatten und habe erst mal provisorisch eine Platte in das Terri unter den Strahler gelegt. Schiefer heizt sich richtig gut auf und es waren 45 °C auf der Platte.  Da die Dornis Wärmezonen bis zu 60°C brauchen, war mir klar, daß die Platte im Terri fest integriert wird.

So habe ich etwas von dem Lehm abgetragen um die Platte gerade draufzulegen. Mit dem Lehm, den ich wieder feucht gemacht hatte, habe ich dann die Platte befestigt.
Den Strahler habe ich noch etwas mehr auf die Platte ausgerichtet, so daß dort jetzt 57°C sind.

Die Dornis liegen dort sehr gerne und ich kann endlich mal beobachten, daß es den Tieren auch zu warm werden kann. Das hört sich vielleicht etwas blöd an, aber das gehört zu einem Dornschwanzagamenleben dazu. Hecheln, wenn es zu warm ist oder den Körper aufstellen, wenn der Bauch zu heiß wird. Sie haben ja immer die Möglichkeit in eine Zone zugehen, in der nur 28°C sind.

Die Farben der Tiere sind seit dem sie dort liegen auch viel intensiver geworden. Zumindest solange sie in der "Sonne" liegen.

Eines weiß ich aber, wenn ich auf der Schieferplatte liegen würde, würde ich mir sonstwas verbrennen. Eine Wärmekontrolle mit der Hand unterlasse ich demnächst. Wozu gibt es denn Bratenthermometer ??

So, das war es erst einmal über Futter und Häutung schreibe ich demnächst.

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das ist mein eigentliches Weibchen, welches wohl doch ein Männchen ist

Leider auch gestorben an Nierengicht

noch ein paar Fotos findet ihr hier