Ich bin immer noch da!

Freund, bitte trauere nicht um mich,
ich bin immer noch hier, auch wenn du mich nicht siehst.
Ich bin Tag und Nacht an deiner Seite,
und werde für immer in deinem Herzen bleiben.
Mein Körper ist vergangen, aber ich bin immer nah,
ich bin alles was du fühlst, siehst und hörst.
Meine Seele ist frei, aber ich werde dich nie verlassen,
solange du mich in deinem Herzen lebendig hältst.
Ich werde niemals aus deiner Sicht verschwinden -
ich bin der hellste Stern in einer Sommernacht.
Ich werde niemals ausserhalb deiner Reichweite sein -
ich bin der warme weiche Sand, wenn du am Strand bist.
Ich bin die bunten Blätter, wenn der Herbst kommt,
der reine weisse Schnee, der den Boden bedeckt.
Ich bin die wundervollen Blumen, an denen du dich so erfreust,
das klare, kühle Wasser in einem stillen See.
Ich bin die erste bunte Blüte, die du im Frühling siehst,
der erste warme Regentropfen, den der April bringt.
Ich bin der erste Lichtstrahl, wenn die Sonne zu scheinen beginnt,
und du wirst sehen, dass das Gesicht im Mond meines ist.
Wenn du beginnst zu denken, das dich niemand liebt,
kannst du durch den Herrn über dir zu mir sprechen.
Ich werde meine Antwort durch die Blätter der Bäume flüstern,
und du wirst meine Anwesenheit in der warmen Sommerbriese fühlen.
Ich bin die heissen, salzigen Tränen, die fliessen, wenn du weinst,
und die schönen Träume, die kommen wenn du schläfst.
Ich bin das Lächeln, das du auf dem Gesicht eines Babys siehst.

Such nur nach mir, Freund, ich bin überall!

Autor: Unbekannt


Ich bin nicht tot

Steh nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort. Ich schlafe nicht.
Ich bin wie tausend Winde, die wehen.
Ich bin das diamantene Glitzern des Schnees.
Ich bin das Sonnenlicht aus reifendem Korn.
Ich bin der sanfte Herbstregen.
Wenn Du aufwachst in des Morgens Stille,
bin ich der flinke Flügelschlag friedlicher Vögel im kreisenden Flug.
Ich bin der milde Stern, der in der Nacht leuchtet.
Stehe nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort. Ich bin nicht tot.
 

Anonymes Zitat aus:
Penelope Smith, "Gespräche mit Tieren"
Ich bin nicht tot

Ein Blatt vom Baum

Es reisst der Wind ein Blatt vom Baum,
von vielen Blättern eines,
dies eine Blatt, man merkt es kaum,
denn eines ist ja keines.

Doch dieses eine Blatt allein,
war Teil von meinem Leben,
drum wird dies eine Blatt allein,
mir immer schrecklich fehlen.

Autor: Unbekannt


 

  Ich bin nicht weit weg...

Der Tod ist nichts,
ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, ihr seid ihr.
Das was ich für euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt.
Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt,
gebraucht nie eine andere Redensweise.
Seid nicht feierlich oder traurig,
lacht weiterhin über das,
worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht, denkt an mich,
damit mein Name im Hause ausgesprochen wird -
so wie es immer war - ohne eine andere Bedeutung -
ohne die Spur eines Stotterns,
das Leben bedeutet das, was es immer war;
Der Faden ist nicht durchgeschnitten!
Warum sollte ich nicht mehr in euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?

Ich bin nicht weit weg.
Ich bin nur auf der anderen Seite des Weges.

Autor: Unbekannt
 


Tröste Dich

Liebes Herrchen, tröste Dich,
ich weiß, wie sehr Du liebtest mich,
und auch mein Herz schlug nur für Dich,
ich nie von Deiner Seite wich.
Verband uns traute Zweisamkeit,
und liebten wir es, rauszugeh'n,
des Abends die Geruhsamkeit,
liess manche Sorge schnell vergeh'n.

Kann ich Dich nun nicht mehr begleiten,
so wird mein Geist Dich doch geleiten,
meine Nase kennt jede Wiese,
jeden Windzug, welcher blies.
Wirst an allbekannten Stellen
auch erinnert sein ans Bellen,
wenn Du andere Hunde siehst
und vor Deinen Tränen fliehst.

Doch so soll Dich trösten eins:
Du warst mein Licht des Sonnenscheins,
gabst Futter mir und auch ein Dach,
dafür ich hielt Dir treu die Wacht.
Nie verlor'n geht diese Liebe,
unerfüllt sie doch erst bliebe,
wenn einander nicht gedacht,
Erinnerung nicht in uns wacht.
Drum gedenke meiner immer,
sonst der Schmerz wird sein noch schlimmer.
Schliess' mich in Dein Herz fest ein,
dann werd ich ewig bei Dir sein.

Sind die Tränen reich geflossen,
denk auch an meine Artgenossen.
Mancher sitzt gar wie in Trance
im Zwinger, hoffend auf die Chance,
welch Du bereit wärst, ihm zu geben
und erneut zu zweit zu leben.
Reich erfüllt von Stolz und Mut
tät nun ein neues Tier Dir gut.

Autor: Unbekannt


Weine nicht

Weine nicht um mich,
da ich jetzt hinausging in die sanfte Nacht.

Trauere, wenn du willst,
aber nicht lang dem Flug meiner Seele hinterher.
Ich habe jetzt Frieden,
meine Seele hat jetzt Ruh.

Tränen braucht es nicht,
im Gegenteil,
denke an das Glück der Liebe,
die uns verband.

Es gibt keinen Schmerz mehr,
ich leide nicht
und auch die Angst ist weg.

Mach deinen Kopf für anderes frei
- ich lebe in deinem Herzen fort.
Vergiss meinen Lebenskampf,
vergiss unseren letzten Streit.

Vergrab dich nicht im Jammertal,
sondern freu dich
-ich habe gelebt-
mit dir.

Autor: Unbekannt


Wenn Du bei Nacht in den Himmel schaust

Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust,
wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache,
du allein wirst Sterne haben, die lachen können.
Wenn du dich getröstet hast (man tröstet sich immer),
wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.
Du wirst immer mein Freund sein, und deine Freunde werden erstaunt sein,
wenn sie sehen, daß du den Himmel anblickst und lachst.

Autor: Antoine de Saint-Exupéry


Wenn es soweit ist

Bin ich dereinst gebrechlich und schwach
und quälende Pein hält ständig mich wach -
was Du dann tun mußt - tu es allein.

Die letzte Schlacht wird verloren sein.
Daß du sehr traurig, verstehe ich wohl.
Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.

An diesem Tag - mehr als jemals geschehn -
muß Deine Freundschaft das Schwerste besteh’n.
Wir lebten zusammen in Jahren voll Glück.
Furcht vor dem Muß? Es gibt kein Zurück.

Du möchtest doch nicht, daß ich leide dabei.
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.
Begleite mich dahin, wohin ich gehn muß.
Nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluß.
Und halte mich fest und red mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.

Mit der Zeit - ich bin sicher - wirst Du es wissen,
es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen.
Vertrauendes Schnurren ein letztes Mal -
Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.

Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist,
der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint.
Es darf nicht sein, daß Dein Herz um mich weint.

Autor: Unbekannt


Der Weg

ich kann nicht mehr seh'n
trau nicht mehr meinen augen
kann kaum noch glauben
gefühle haben sich gedreht
ich bin viel zu träge,
um aufzugeben
es wär' auch zu früh,
weil immer was geht.

wir waren verschwor'n
wär'n füreinander gestorben
haben den regen gebogen,
uns vertrauen gelieh'n
wir haben versucht,
auf der schußfahrt zu wenden
nichts war zu spät,
aber vieles zu früh.

wir haben uns geschoben
durch alle gezeiten
haben uns verzettelt,
uns verzweifelt geliebt
wir haben die wahrheit
so gut es ging verlogen
es war ein stück vom himmel,
dass es dich gibt..

du hast jeden raum
mit sonne geflutet
hast jeden verdruß
ins gegenteil verkehrt

nordisch nobel
deine sanftmütige güte
dein unbändiger stolz
das leben ist nicht fair.

den film getanzt
in einem silbernen raum
vom goldenen balkon
die unendlichkeit bestaunt
heillos versunken, trunken
und alles war erlaubt
zusammen im zeitraffer
mittsommernachtstraum.

du hast jeden raum
mit sonne geflutet
hast jeden verdruß
ins gegenteil verkehrt

nordisch nobel
deine sanftmütige güte
dein unbändiger stolz
das leben ist nicht fair.

dein sicherer gang
deine wahren gedichte
deine heitere würde
dein unerschütterliches geschickt

du hast der fügung
deine stirn geboten
hast ihn nie verraten
deinen plan vom glück
deinen plan vom glück

ich gehe nicht weg
hab' meine frist verlängert
neue zeitreise
offene welt
habe dich sicher
in meiner seele
ich trage dich bei mir
bis der vorhang fällt
ich trag dich bei mir
bis der vorhang fällt.

Herbert Grönemeyer
(aus dem Album "Mensch", 2002)


Bleib’ noch einen Tag

Lange kannte ich dich nicht,
da standest du schon bei Gott vor Gericht.

Ich wollte das nicht verstehen
und ließ dich nicht gehen.

Ich dachte, daß ich ohne dich nicht leben mag
und bat dich: "Bitte bleib' noch einen Tag."

Deinen Kopf, den streichel' ich.
Was hier passiert, versteh' ich nicht.

Ich glaube nicht, daß ich deinen Tod ertrag´,
"Bitte bleib' noch einen Tag."

Beim letzten Schritt, da halt' ich dich.
Dein Blick sagt mir: "Ich liebe dich."

Gute Zeiten hatten wir,
komm zurück und bleib bei mir.

Zu spät, es ist vorbei.
Meiner Kehle entrinnt ein Schrei.

Nie werde ich dich vergessen,
kein Hund kann sich an dir messen.

Ein neuer Hund, der ist schon da.
Für mich das Beste, ist wohl klar.

Und wenn er das Leben nicht mehr mag,
frag´ ich wieder: "Bleib´noch einen Tag."

Autor: Nicole

  Alles hat seine Zeit

Alles hat seine Zeit,
die Zeit der Liebe,
der Freude und des Glücks,
die Zeit der Sorgen und des Leids.
Es ist vorbei. Die Liebe bleibt.

Alles hat seine Zeit.
Es gibt eine Zeit der Stille,
eine Zeit des Schmerzes und der Trauer,
aber auch eine Zeit der dankbaren Erinnerung.

Alles Wachsen ist ein Sterben,
jedes Werden ein Vergehen.
Alles Lassen ein Erleben,
jeder Tod ein Auferstehn.

Autor: Tagore